Prägung

Was ist eine Prägung?

Unter einer Prägung versteht man die Umformung von einer Materialoberfläche unter Zuhilfenahme von Druck, Temperatur und Zeit. Diese Druckveredelung erfolgt dabei partiell oder flächig und wird auch als Prägefoliendruck bezeichnet.

Wie erfolgt eine Prägung?

Die Umformung bzw. Prägung ist ein nicht allzu komplizierter Vorgang und noch dazu kostengünstig. Das gewünschte Druckmotiv wird bei der Prägung mithilfe zweier Stahlwalzen in das vorgesehene Prägematerial gedrückt. Dabei fungiert eine Walze als Prägewerkzeug, in die zu Anfang das zu prägende Motiv eingraviert wurde. Während des Vorgangs wird diese Walze beheizt, damit sich das Motiv auch in den Bedruckstoff drücken kann. Die Oberfläche der zweiten Walze wird mit einem hitzebeständigen, nachgiebigen weichen Material beschichtet, in das sich das Prägewerkzeug hineinpressen kann, damit der gewohnte dreidimensionale Effekt bei der Prägung entsteht. Beide Walzen werden, mit dem Werbeartikel in ihrer Mitte, dann gegeneinander gepresst. Bei diesem Vorgang ist es sehr wichtig, dass nicht zu viel Hitze und Druck auf den zukünftigen Stoff ausgeübt werden, da dieser sonst reißen oder gar verbrennen könnte. In Abhängigkeit vom Prägematerial muss für Leder oder Metall grundsätzlich mehr Wärme und Druck verwendet werden, als für Papier und Pappe. Bei dieser Art der Druckveredelung unterscheidet man folgende Varianten der Prägung: Die Blind-Prägung und die Heißfolien-Prägung. Für beide Drucktechniken gibt es noch weitere Verfeinerungen, wie zum Beispiel die Plan-Prägung, Relief-Prägung, Struktur-Prägung und Micro-Embossing-Prägung.

1. Die Blindprägung

Die Blindprägung ist wohl das älteste Prägeverfahren, das es gibt. Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, Materialien mit positiven oder negativen Prägungen zu versehen und Logos oder Werbebotschaften somit „fühlbar“ zu machen. Positiv bedeutet in diesem Fall, das Druckmotiv ist erhaben oder aber auch hochgeprägt, sprich, eine Erhöhung ist auf dem Werbemittel vorhanden. Negativ bedeutet stattdessen eine Vertiefung. Mithilfe von Licht und Schatten wird der geprägte Aufdruck des Materials sichtbar und durch die Oberflächenverformung zu einem haptischen Erlebnis.

Anwendungsmöglichkeiten von Blindprägungen

Anwendung findet diese Druckform in vielen Bereichen. Urkunden werden gerne wegen ihres edlen Charakters noch mit eleganten Prägungen versehen, um ihre ehrende Wirkung noch einmal im wahrsten Sinne des Wortes hervorzuheben. Aber auch Gutscheine werden oft mit Prägungen verziert, da sie als vielsagendes Dankeschön fungieren. Für Werbetreibende sind aber vor allem Visitenkarten und Umschläge von Broschüren attraktiv, da diese mit einem aufwendig aufgeprägten Schriftzug gleich viel hochwertiger wirken und dem Kunden, sowie der Kundin Qualität und Professionalität vermitteln. Eine Blindprägung kann ebenfalls mit einer Heißfolienprägung kombiniert werden, um ein wenig Farbe ins Spiel zu bringen.

Grenzen der Blindprägung

Wer sich für eine Blindprägung entscheidet, der sollte sich im Vorfeld mit den Grenzen dieser Technologie auseinandersetzen, denn nicht jeder Stoff ist für das Blindprägen geeignet. Stichwort ist hier die Zusammensetzung des Materialstoffes. Feinfaseriger Stoff neigt während des Prägeprozesses dazu, an den Kanten des Prägemotivs zu brechen. Ein zu stark strukturiertes Druckmaterial, also ein sehr unbiegsamer Stoff, ist ebenfalls nicht gut geeignet für eine Blindprägung. Beim Prägevorgang kann dieses nicht genug geglättet werden, wodurch es beim Hereindrücken des Prägewerkzeugs zu unschönen Verformungen oder zum Einreißen des Materials kommen kann. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Papiervolumen. Dünnes Briefpapier ist nicht optimal für diese Druckform, es empfiehlt sich daher auf ein dickeres Papier mit einer höheren Grammatur zurückzugreifen. Zu guter Letzt sollte man jedoch beachten, dass der zu prägende Stoff ein Minimum an Hitzebeständigkeit besitzt, da es ansonsten beim Übertragen des Motivs zur Verbrennung des Stoffes führen kann.

2. Die Heißfolienprägung

Die Heißfolienprägung, oder Prägefoliendruck, funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Blindprägung, allerdings liegt zusätzlich zwischen dem Prägestempel und dem Werbeartikel noch eine farbige Folie, welche durch Druck und Wärme auf das Prägematerial des Artikels übertragen wird. Das Ergebnis ist ein farbiger Aufdruck. Im Gegensatz zur Blindprägung bleibt die Oberfläche des Materials aber glatt. Dies wird erreicht, indem nicht ganz so viel Hitze und noch viel weniger Druck verwendet werden.

Anwendungsmöglichkeiten der Heißfolienprägung

Diese Druckform teilt sich nicht nur das Herstellungsprinzip mit der Blindprägung, sondern auch ihre Einsatzmöglichkeiten. Visitenkarten, Umschläge für Broschüren, Gutscheine, Urkunden und sonstige Schriftstücke werden liebend gern auch mit der Heißfolienprägung veredelt. Hier besteht aber der Vorteil, dass das geprägte Logo oder der Schriftzug in Farbe erscheinen und so besser erkannt oder gelesen werden kann. Auch im Buchdruck, zur Verzierung der Buchdecke mit einem aufsehenerregenden Titel wird dieses Druckverfahren häufig angewendet.

Grenzen der Heißfolienprägung

Wie auch beim Blindprägen, wird diese Veredelungsmethode maßgeblich durch die Oberflächenstruktur des Materials beeinflusst. Es darf weder zu dünn, um ein Einreißen oder Brechen der Motivkanten zu verhindern, noch zu dick sein, um eine ungeplante Verformung zu umgehen. Des Weiteren bestimmt die Struktur der Oberfläche des Stoffes die Haftfähigkeit der aufgeprägten Prägefolie. Ist das Druckmaterial ungeeignet, können sich die Heißfolien ganz schnell von allein oder durch leichte Außeneinwirkung wieder lösen. Der Bedruckstoff sollte ebenfalls elastisch genug sein, um dem Druck des Prägewerkzeugs zu widerstehen und nicht einzureißen. Für die Übertragung des gewünschten Motivs ist es aber vor allem wichtig, dass der zu prägende Stoff einen Mindestwert an Hitzebeständigkeit besitzt, da das Prägewerkzeug ausreichend erhitzt werden muss, um eine Übertragung des Motivs zu ermöglichen.

Varianten der Prägung

  • Planprägung: Mit der Planprägung lassen sich Ornamente sowie flächendeckende Strukturierungen herstellen. Dadurch lässt sich der Bedruckstoff einfach und schlicht veredeln. Diese Prägungsform kann als Blind- oder Heißfolienprägung durchgeführt werden.

  • Reliefprägung: Die Reliefprägung, die früher oft Verwendung in der Buchbranche gefunden hat, ermöglicht nicht nur eine charmante visuelle Wirkung, sondern auch eine haptische. Sie kann unterschiedlich tief ausfallen und erzeugt so einen ganz besonderen Eindruck. Blind- und Heißfolienprägung sind mit dieser Prägungsart realisierbar.

  • Strukturprägung: Die Strukturprägung spricht die optischen und haptischen Sinne gleichermaßen an. Sie erzeugt durch ihre Oberflächenveränderung glänzende und matte Kontraste, die sich immer wieder verändern können, je nach Lichteinfall und Blickwinkel. Durchführbar als Heißfolienprägungen.

  • Micro-Embossing-Prägung: Mit dieser Prägungsart lassen sich beeindruckende visuelle Effekte erzielen. Sogar das Erstellen feinster Strukturen ist möglich, was je nach Blickwinkel für stets neue überraschende Spezialeffekte sorgt. Diese Prägungsform wird als Heißfolienprägungen durchgeführt.

Woraus ergeben sich die Kosten für Blind- und Heißfolienprägung?

In erster Linie ergeben sich die Kosten aus der Anfertigung des Prägestempels, denn dieser muss für jedes Druckmotiv neu angefertigt werden. Daraus entsteht auch die Größe des Motivs. Es gilt: je größer, desto teurer. Im Weiteren müssen die Struktur der Material-Oberfläche und, im Falle des Prägefoliendrucks, die Bedruckbarkeit beachtet werden. Diese definieren den Schwierigkeitsgrad dieser Drucktechnologie. Für die Heißfolienprägung gilt noch einmal ganz besonders, wie großflächig sie eingesetzt wird. Je mehr farbige Prägungen auf dem Material vorhanden sein sollen, umso mehr steigt der Preis. Und wie immer gilt: Die Kosten reduzieren sich mit zunehmender Auflage.

Die Vorteile von Prägungen im Überblick

  • Prägungen wirken sehr dezent und wenig aufdringlich. Sie eignen sich also perfekt für alle Unternehmen, die großen Wert auf ihr Image legen.
  • Edel und hochwertig präsentieren sich Prägungen auf jedem für sie möglichen Werbeartikel. Papier, Textilien und Metalle können problemlos geprägt werden.
  • Ein Firmenlogo wird nicht nur visuell gekonnt in Szene gesetzt, sondern vermittelt den beschenkten Personen auch eine haptische Note. Durch die Fühlbarkeit des Motivs wird eine Werbebotschaft mit noch mehr Sinnen wahrgenommen und prägt sich so besser in den Köpfen ein.
  • Diese Veredlungsform bietet viele Möglichkeiten der Verfeinerung. So kann ein Gegenstand nicht nur einfach geprägt werden, sondern es können auch Farben und visuelle, fühlbare Spezialeffekte eingebaut werden.

Welche Werbeartikel eignen sich für Blind- und Heißfolienprägung?

Denkt man an das Präge-Verfahren, kommen einem gleich Werbeartikel aus Papier und Karton, wie Visitenkarten, Verpackungsmaterial oder Broschüren, in den Sinn. Aber diese Veredlungsform bietet noch viel mehr Möglichkeiten, eine Werbebotschaft zu verbreiten. Ein Kalender oder Notizbuch mit Ledereinband und einem Firmenlogo wäre die Möglichkeit, Kunden und Kundinnen maximale Wertschätzung zu übermitteln. Aber auch andere lederne Textilien können geprägt werden. Ein hochwertiges Portemonnaie, Handschuhe oder Taschen – mit geprägten ledernen Werbeartikeln kann man das Qualitätsversprechen und den Kundenservice eines Unternehmens ausdrücken. Dazu ist Leder ein sehr langlebiges Material und bleibt so der Zielgruppe lange erhalten und damit auch die Firma präsent. Auch Werbeartikel aus Metall, wie z. B. Powerbanks, USB-Sticks oder Kugelschreiber können mit Prägungen verschönert werden. Eine hübsche Schmuckdose für die Aufbewahrung von Naschereien oder kleinen Büroartikeln? Edle Prägungen ziehen in Nullkommanichts viele neidische und neugierige Blicke auf sich und setzen ein geprägtes Logo raffiniert in Szene.